* mit Fotos von Ralf Blümke
Der Lokale Wetterbericht sagte für das Berninagebiet 2 Tage gutes Wetter voraus. Lange genug also, um das Unternehmen Biancograt anzugehen. Mit dem Zug fuhr ich am Samstag von Bern nach Pontresina, und stieg dann durchs Rosegtal zur Tschiervahütte (2583 m) auf, wo mich Ralf schon erwartete. Das Wetter war vielversprechend. Am nächsten Morgen gings dann um Viertel vor 4 los. Unter dem Piz Morteratsch vorbei und auf den Tschiervagletscher, bis zur Fuorcla Prievlusa (3430 m). Dann über Felsen zum Einstieg des Biancograts, dem verfirnten Nordgrat des Piz Bianco (3995 m). Dieser Grat gehört zu den bergsteigerischen Highlights in den Alpen. Vom Gipfel des Piz Bianco zieht dann ein sehr schmaler und ausgesetzter Felsgrat hinüber zum Piz Bernina (4049 m). Hier benötigten wir wegen des entstandenen Staus der Seilschaften viel Zeit, die wir größtenteils stehend verbrachten. Zum Glück war das Wetter schön, sodass wir die Tiefblicke und die Aussicht geniessen konnten. Der kalte Westwind erreichte phasenweise Sturmstärke. Um 14 Uhr standen wir auf dem Gipfel des Piz Bernina (4049 m) und wurden für unsere Geduld und Beharrlichkeit mit einer schönen Gipfelaussicht belohnt. Vor dem weiteren Weg über den Spallagrat und den südlichen Vorgipfel La Spedla (4017 m) zum Rifugio Marco e Rosa gönnten wir uns ein gemütliches Vesper. — Der Abstieg am nächsten Tag ging unterhalb der Bellavista vorbei zum Fortezzagrat, über diesen hinunter zur Isla Persa, dann über den Morteratsch-Gletscher bis zur Chamanna da Boval, und weiter bis zur Bahnstation Morterasch. Kurz nach der Abfahrt fing es an zu regnen.